Leuchtturmwochenende am 20./21. August 2016 |
IPA-Crew funkt von der Insel Rügen
Jedes Jahr findet am 3. Wochenende im August weltweit das International Lighthouse Lightship Weekend (ILLW) statt.
Wenn der August naht und das jährliche, sehr populäre Leuchtturmwochenende vor der Tür steht, dann werden weltweit viele Funkamateure unruhig. Seit 2002 nimmt auch stets eine Crew von IPA-Freunden aus Deutschland an diesem Treffen teil. Dabei wurden in der Regel immer Leuchttürme an der Ost- und Nordsee aufgesucht und aktiviert, lediglich 2012 war der Leuchtturm in Konstanz am Bodensee das Ziel.
Wie in den letzten beiden Jahren, so war auch dieses Jahr wieder die Insel Rügen Ziel der IPA-Crew. Im Süden von Rügen befindet sich die Halbinsel Zudar, wo auch die Glewitzer Fähre anlegt. Unweit befindet sich die Ortschaft Maltzien und der gleichnamige Leuchtturm bzw. Leuchtfeuer, mit der bei der Aktivität zu vergebenden Referenznummer DE0020. Hier, etwas abseits vom Tourismus, befinden sich unsere Ferienwohnungen. Die Mehrzahl der Teilnehmer konnte beim gleichen Vermieter buchen, der auch den Aufbau der Funkstation und der Antennen auf dem großen Anwesen gestattete. Freundlicherweise gestattete er auch den Aufenthalt der anderen Crewmitglieder, die in unmittelbarer Nachbarschaft wohnten. So war es möglich, dass sich alle Funker und Partnerinnen abends in einem Gemeinschaftsraum trafen und über die jeweiligen Ausflüge austauschen konnten. Diese Ausflüge führten die Teilnehmer nicht nur zu den bekannten touristischen Zielen auf der Insel selbst, wie den Badeorten Binz, Sellin und Göhren, Kap Arkona mit dem Fischerdorf Vitt oder einer Fahrt mit dem „Rasenden Roland“, es wurden auch Exkursionen zu den Inseln Hiddensee und Usedom sowie zu anderen Sehenswürdigkeiten auf dem Festland durchgeführt. Natürlich wurde dabei auch nach anderen Leuchttürmen Ausschau gehalten, um so geeignete Ziele für ein späteres Leuchtturmwochenende in Augenschein zu nehmen.
Fast alle Teilnehmer hatten eine weite Anreise nach Rügen, so dass sie einige Urlaubstage vor der Funkaktivität einplanten. In diesem Jahr setzte sich die IPA-Crew wie folgt zusammen:
DJ7PX, Hans Olsowski, Vbst. Hochsauerland
DK2DJ, Hans Schümann, Vbst. Siegen-Wittgenstein e.V.
DJ5QE, Udo Hornfischer, Vbst. Recklinghausen
DC7NI, Lothar Backhaus, Vbst. Berlin Süd
DC2WF, Rolf Fahlbusch, Vbst. Leipzig
DF6KY, Gerd Schuba, Vbst. Düsseldorf e.V.
DL1GBP, Horst Römer, Vbst. Anklam/Vorp.
Am eigentlichen Leuchtturmwochenende herrschte dann von morgens bis abends ausgiebiger Funkbetrieb. In diesem Jahr wurde von uns das Sonder-Rufzeichen DL 4Ø IPARC benutzt. Der IPA-Radio-Club (IPARC), eine Interessengemeinschaft aller Amateurfunker innerhalb der IPA Deutsche Sektion, feiert in diesem Jahr das 40-jährige Bestehen. Aus diesem Grunde wurde für 2016 das Sonder-Rufzeichen bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) beantragt. Dieses Sonder-Rufzeichen wollten natürlich viele Stationen arbeiten und so herrschte oftmals eine sehr starke Nachfrage. Die langjährig erfahrenen Funker wickelten aber auch diesen Andrang souverän ab. Der First-Operator führte die eigentliche Funkverbindung mit dem Mikrofon, der Second-Operator gab die Daten in ein spezielles Computerprogramm ein. Dabei hörte er gleichzeitig mit einem Ohr zu, ob der First-Operator das Rufzeichen der Gegenstation richtig aufgenommen hatte. Am Ende der Leuchtturmaktivität standen dann etwas mehr als 660 Funkverbindungen im Logbuch. Dabei wurden 43 Funkländer weltweit erreicht, die nicht immer identisch mit den Staatsgrenzen sind. Diese Funkländer, beispielhaft sind hier Gibraltar, Indonesien, Philippinen, Indien, Japan, Kolumbien und die USA aufgeführt, verteilen sich über fast alle Kontinente. Erwähnenswert ist dabei eine Verbindung nach New Berlin in Wisconsin. Nicht unerwähnt soll hierbei auch eine „Familienzusammenführung“ bleiben. Konnte doch Hans Schümann, DK2DJ, seinen Bruder Peter, DU1DL, per Funk sprechen, der auf den Philippinen lebt. Neben einigen europäischen IPA-Funkfreunden konnten auch Funkverbindungen mit 31 Leuchtturmstationen weltweit getätigt werden, wobei ein japanischer Leuchtturm als highlight zu bezeichnen war. Die anderen Leuchttürme befanden sich weitgehend im europäischen Raum. Später erhalten die gearbeiteten Funkstationen noch eine Bestätigungskarte (QSL-Karte) für die jeweilige Verbindung, aus der Datum, Uhrzeit, Frequenz, Betriebsart und Signalstärke als wichtigste Daten ersichtlich sind. Wie in jedem Jahr wird diese noch von unserem IPA-Freund Hubert Kreutz, DK3EU, mit besonderen Motiven gestaltet, später gedruckt und über den Deutscher Amateur-Radio-Club e.V. – dem deutschen Dachverband der Amateurfunker – versandt. Dieser Service ist im Clubbeitrag enthalten.
Am Abend vor der Abreise luden uns die Vermieter noch zu einem gemütlichen Zusammensein am Lagerfeuer ein.
Eine Aufstellung unser bisherigen QSL-Karten der einzelnen Leuchtturmaktivitäten ist auf unserer Homepage www.dl0ipa.darc.de unter Aktionen / IPARC-Lighthouse-Aktionen, anzusehen.
Meinen Bericht über die diesjährige Leuchtturmaktivität möchte ich mit einem besonderen Dank abschließen. Dieser Dank gilt Jasmin, der Enkeltochter von Hans Olsowski, und deren Lebensgefährten Michael. Beide verwöhnten uns nicht nur mit selbstgebackenem Kuchen, sondern kochten und grillten auch für uns. SERVO PER AMIKECO!
Gegenwärtig befinden wir uns noch in der Überlegungsphase, welcher Leuchtturm im nächsten Jahr aktiviert werden könnte. Sicher ist jedoch, das 3. August-Wochenende kommt bestimmt – und manchmal auch überraschend!
Udo Hornfischer, Vbst. Recklinghausen